Sabbatical / Sabbatjahr – Top10-Tipps zur Auszeit vom Job

Sabbatical | Sabbatjahr | Auszeit vom Job | Gehalt | Urlaubsanspruch
Sabbatical / Sabbatjahr – Top10-Tipps zur Auszeit vom Job
Sehnen Sie sich nach einer beruflichen Auszeit? Möchten Sie gerne etwas Abstand von Ihrer Arbeitsroutine gewinnen – vielleicht um neue Inspirationen zu erhalten oder persönliche Ziele zu verfolgen? Eine Auszeit von Ihrem Job – ein so genanntes Sabbatical – könnte genau das sein, was Sie brauchen. In diesem Beitrag erfahren Sie, was das Sabbatjahr ist und wie Sie Ihre vorübergehende Pause vom Berufsleben mit unseren Top10-Tipps am besten planen und organisieren. Neben Informationen zu den Finanzierungsmöglichkeiten, verraten wir Ihnen außerdem, wie Sie Ihre Auszeit optimal nutzen und genießen können.
Inhaltsverzeichnis
- Definition
- Vorteile
- Rechtsanspruch
- Urlaubsanspruch
- Sabbatical-Modelle
- Versicherungsschutz
- Unverhoffte Kündigung
- Sabbatical-Vereinbarung
- Top10 Tipps
- Sabbatical mit ALG
- Ausstieg statt Auszeit
- Weiterbildung beim MIQR
- Fazit
Was ist ein Sabbatical/ Sabbatjahr?
Das Wort „Sabbatical“ ist ein amerikanischer Begriff und bezeichnet ein befristetes Arbeitszeitmodell, welches im deutschsprachigen Raum auch unter dem sogenannten „Sabbatjahr“ bekannt ist. Dieses Modell beschreibt eine in der Regel freiwillig gewählte, länger andauernde, (un-)bezahlte Freistellung vom Arbeitsalltag. Während dieses Langzeit- beziehungsweise Sonderurlaubs steht der Beschäftige dem Unternehmen nicht zur Verfügung, sondern kann seine Zeit frei nutzen und gestalten. Die Auszeit kann manchmal nur drei Monate andauern, nicht selten wird jedoch eine längere Beurlaubung von sechs Monaten bis zu einem Jahr angestrebt. Kleine Auszeiten (wie das Wochenende oder der Jahresurlaub) reichen für viele Arbeitnehmer einfach nicht aus, um wirklich abzuschalten und sich vom Berufsalltag nachhaltig zu erholen. Das Sabbatjahr bietet dann die Möglichkeit eines Tapetenwechsels, der die eigenen Lebensgeister wieder beschwingt. Zudem ermöglicht ein Sabbatical vielen erst die Chance, den Traum von einer längeren Reise zu verwirklichen.
Welche Vorteile hat ein Sabbatical?
Trotz Eintönigkeit oder Stress im Job, ziehen viele dennoch nicht in Betracht, eine längere Auszeit zu nehmen. Dies würde unter anderem bedeuten, Gewohnheiten aufzubrechen und die eigene Komfortzone zu verlassen. Diese Angst sollte Ihrem eigenen Wohlbefinden oder Ihrer Chance auf berufliche Weiterentwicklung jedoch nicht im Weg stehen.
Von einem Sabbatjahr können Sie auf mehreren Ebenen profitieren. Es bietet eine attraktive Gelegenheit, um neue Erfahrungen zu sammeln und das Leben von einer anderen Seite kennenzulernen. In dieser Zeit ist es möglich, sich ganz auf sich selbst zu konzentrieren und sich der positiven Entwicklung der eigenen Persönlichkeit, Gesundheit oder Kompetenzen zu widmen. Auch lang gehegte Lebensträume können nun endlich realisiert werden, ohne den Verlust des Jobs riskieren zu müssen. Zudem kann (anders als bei einem gewöhnlichen Urlaub) ein Sabbatical echte Erholung und tiefgehende Regeneration bieten.
Besteht Rechtsanspruch auf ein Sabbatical?
Jeder Berufstätige kann eine Auszeit vom Job einlegen. Allerdings besteht in Deutschland kein allgemeiner Rechtsanspruch auf ein Sabbatical. Es handelt sich stattdessen um einen freiwillig gewählten, unbezahlten Urlaub, den es selbstständig zu organisieren und finanzieren gilt. Wer also ein Sabbatjahr nehmen möchte, sollte in einem ersten Schritt seinen Arbeitsvertrag überprüfen. Wenn hier keine offiziellen Regelungen für einen Langzeiturlaub getroffen wurden, müssen sich Beschäftigte auf jeden Fall an ihren Arbeitgeber wenden und sich arbeitsrechtlich absichern.
In einer schriftlichen (Zusatz-)Vereinbarung sollten sowohl Anspar- als auch Freistellungsphasen deutlich geregelt werden. Weiterhin sollten Bestimmungen für Krankheit, Kündigung, Kündigungsschutz, Zeitguthaben, Insolvenz und das Aufgabengebiet nach der Auszeit festgelegt werden. Zudem muss unbedingt darauf geachtet werden, dass der Versicherungsschutz während des Sabbatjahres bestehen bleibt. Nach einer vierwöchigen, unbezahlten Freistellung verfällt nämlich im Normalfall der Sozialversicherungsschutz. Um dies zu verhindern, könnte beispielsweise ein Tag pro Sabbatical-Monat als entgeltpflichtiger Urlaubstag beantragt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie im Kapitel: „Wie kann der Versicherungsschutz während des Sabbaticals gewährleistet werden?“
Gut zu wissen: Für Lehrer, Beamte und Angestellte des öffentlichen Dienstes gelten jedoch andere Regelungen, durch welche ein Sabbatjahr zumindest vereinfacht möglich ist. Allerdings besteht auch für diese Berufsgruppen kein gesetzlicher Anspruch auf eine derartige Auszeit.
Verfällt der Urlaubsanspruch durch das Sabbatical?
Sobald die Sabbatical-Vereinbarung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber beschlossen wurde, ist diese bindend. Der Chef kann das genehmigte Sabbatical also nicht widerrufen oder verbieten. Durch die Absolvierung eines Sabbatjahres reduziert sich auch nicht Ihr Urlaubsanspruch. Dieser bemisst sich nämlich nicht an erbrachter oder noch zu erbringender Arbeitsleistung, sondern ist gesetzlich und arbeitsrechtlich gesichert. So haben Sie selbst nach Ihrem freien Jahr Anspruch auf den gesetzlichen Mindesturlaub, der gemäß §§ 1, 3 BurlG 24 Werktage beträgt.
Mit welchem Sabbatical-Modell lässt sich die Auszeit finanzieren?
Bei der Planung und Organisation des Sabbatjahres ist die Frage nach der Finanzierung wohl eine der wichtigsten. Immerhin müssen auch während der Freistellung Lebenshaltungskosten abgedeckt werden. Je nachdem welche Aktivität beziehungsweise welches Projekt während der Auszeit geplant ist, braucht es auch dafür das nötige Kapital. Doch woher? Das Gute ist: Es gibt nicht nur eine Möglichkeit als Arbeitnehmer ein Sabbatical zu planen, sondern viele verschiedene Varianten. Abhängig davon wie lange Sie Ihre Auszeit planen, können Sie mit Ihrem Arbeitgeber verhandeln und gemeinsam nach einer Lösung suchen, die für beide Seiten akzeptabel ist. In diesem Abschnitt erfahren Sie, welche Optionen Ihnen offenstehen.
Unbezahlten Urlaub nehmen
Eine mögliches Sabbatical-Modell ist der unbezahlte Sonderurlaub. Hierfür legen Sie Ihren Job für die Länge Ihrer Auszeit auf Eis, verzichten allerdings auch auf Ihre Gehaltszahlung. Das Arbeitsverhältnis bleibt jedoch bestehen und kann nach dem Sabbatjahr auch wieder aufgenommen werden. Damit dies reibungslos funktioniert, muss jedoch clever vorausgeplant werden. Mehr dazu verraten wir Ihnen im Kapitel: „Wie lässt sich eine Auszeit vom Job planen und umsetzen? – Unsere Top10-Tipps“
Überstunden und Resturlaub verwenden
Wenn lange im Voraus geplant wird, dann sind auch der Überstundenabbau sowie das Aufsparen von Urlaubstagen ein beliebtes Modell, um das Sabbatjahr zu organisieren. Insofern dieses Vorhaben frühzeitig angesprochen wird, sind die meisten Unternehmen damit einverstanden. Der große Vorteil dieses Modells ist, dass Sie weiterhin Ihr Gehalt ausgezahlt bekommen. Zudem kann mit einem geschickten Wechsel von Überstundenabbau und Urlaubstagen der Sozialversicherungsschutz aufrechterhalten bleiben. Allerdings eignet sich dieses Modell nur, wenn Sie ein kürzeres Sabbatical vorhaben. Ein ganzes Jahr lässt sich mit dieser Methode nur schwer abdecken.
Teilzeit-Modell nutzen
Bei diesem Modell einigen sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber auf einen befristeten Teilzeitvertrag. In diesem wird dann eine Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit festgelegt. Der springende Punkt ist jedoch, dass der Arbeitnehmer dennoch seine volle Arbeitskraft erbringt, nur zu einem reduzierten Stundengehalt. Je nachdem wie umfangreich die Auszeit geplant ist (drei, sechs oder zwölf Monate), arbeiten Sie beispielsweise ein bis drei Jahre Vollzeit, beziehen aber nur 75 Prozent Ihres Gehalts. Die Bezahlung für die „zusätzlichen“ Arbeitsstunden wird auf einem separaten Arbeitszeitkonto gesammelt. So können Sie, wenn Sie etwa bei regulären 40 Stunden nur 30 Stunden bezahlt bekommen, nach drei Jahren ein volles Sabbatjahr einlegen. Während der Freistellungsphase wird Ihnen dann das angesparte Gehalt in regelmäßigen Monatsraten ausgezahlt.
Gut zu wissen: Dieses Modell ist erst sinnvoll, wenn eine Auszeit von mindestens sechs Monaten geplant ist.
Langzeitkonto anlegen
Dieses Modell gehört ebenfalls in die Kategorie „flexible Arbeitszeitenregelung“. Es funktioniert ähnlich wie das Teilzeit-Modell. Hier werden beispielsweise Entgelt- und Arbeitszeitbestandteile, Urlaubsanteile und auch Gehaltsanteile langfristig angespart. Dieses Zeitguthaben wird anhand einer Wertguthabenvereinbarung in ein Geldguthaben umgewandelt. Dadurch funktioniert dieses Modell ähnlich wie ein Sparkonto nur ohne Kontoführungsgebühren. Auf diese Weise können Sie genug Geldreserven anlegen, um dann in Ihrem Sabbatjahr regelmäßige Auszahlungen als Lohnersatz zu beziehen.
Das Modell hat neben der Möglichkeit zur finanziellen Überbrückung der Auszeit noch weitere Vorteile zu bieten:
- Das eingezahlte Geld muss gegen Insolvenz gesichert sein. Somit erhalten Sie genau das Geld, was Ihnen zusteht.
- Das versicherungspflichtige Arbeitsverhältnis bleibt bestehen, somit sind Sie im Sabbatical rundum sozial abgesichert. Bei fortlaufendem Bestand des Arbeitsvertrages werden auch die Beiträge zur gesetzlichen Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung ununterbrochen weitergezahlt.
- Wenn eine Freistellung von weniger als sechs Monaten geplant ist, besteht für die restlichen Arbeitsmonate weiterhin Anspruch auf einen prozentualen Anteil des normalen Urlaubs.
Gut zu wissen: Für die Anlage eines Zeitwertkontos muss gemäß §§ 7b ff. SGB IV (title: arbeitsrechtliche Informationen zu Langzeitkonten) eine schriftliche Wertguthabenvereinbarung zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern getroffen werden. Erfolgt dies nicht, endet das versicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnis nach drei Monaten und somit geht auch der Versicherungsschutz des Arbeitnehmers verloren. Nach der Eröffnung eines Langzeitkontos ist der Arbeitgeber dazu verpflichtet, Aufzeichnungen über das Zeitwertkonto zu führen und dem einzahlenden Arbeitnehmer mindestens einmal pro Jahr eine schriftliche Auskunft über die Höhe des Guthabens zu geben.
Sabbatical als Bildungsurlaub nehmen
Sie möchten Ihre Freistellung nutzen, um sich Ihrer beruflichen Weiterbildung zu widmen? Dann haben Sie die Möglichkeit, Ihr Sabbatical als Bildungsurlaub zu nutzen. Zudem ist dieser Grund für eine berufliche Auszeit ein sehr gutes Argument, um Ihre Vorgesetzten von Ihrem Vorhaben zu überzeugen. Wenn Sie mit mehr Knowhow und beruflichen Qualifikationen aus Ihrem Sabbatjahr zurückkehren, kann das Unternehmen von Ihrer verstärkten Arbeitskraft profitieren. Daher sind Arbeitsgeber in einem solchen Fall oft dazu bereit, finanzielle Unterstützung zu leisten. Außerdem werden viele Fort- und Weiterbildungen durch spezielle Programme und Leistungsträger gefördert. So ist zum Beispiel Dank dieses Finanzmittels können Ihnen bis zu 80 Prozent der Weiterbildungskosten abgenommen werden.
Gut zu wissen: Jedes Bundesland bietet andere Fördermöglichkeiten für Weiterbildungsmaßnahmen an. Deshalb ist es ratsam, sich im Vorfeld über die landesspezifischen Optionen zu informieren. Hier können Sie sich einen Überblick über die verschiedenen Fördermöglichkeiten von Weiterbildungen verschaffen.
Wie wird der Versicherungsschutz während des Sabbaticals gewährleistet?
Wie bereits erwähnt, sind gesetzlich Versicherte nach vier Wochen Sonderurlaub nicht mehr pflichtversichert. Nun liegt es in Ihrer Verantwortung, den Sozialversicherungsschutz während Ihrer Auszeit sicherzustellen und für Rückhalt zu sorgen. Es gibt je nach Sabbatical-Modell verschiedene Möglichkeiten, wie Sie sich selbst absichern können. Wir verraten Ihnen, was es als gesetzlich Versicherter oder Privatversicherter zu beachten gilt.
Gesetzliche Krankenversicherung
Damit Sie auf jeden Fall abgesichert sind, sollten Sie sich im ersten Schritt an Ihre Krankenkasse wenden und sich beraten lassen. Ihr Ansprechpartner kann Sie umfassend informieren sowie alle wichtigen Fragen schnell und unkompliziert klären. Unter professioneller Beratung fällt es dann auch leichter, eine gute Lösung zu finden.
Gut zu wissen: Eine Auszeit auf Basis des Arbeitszeitmodells (des Langzeitkontos) bereitet in puncto Versicherungsschutz kaum Komplikationen. In diesem Fall bleibt das Arbeitsverhältnis auch während der beruflichen Pause weiterhin bestehen und das Gehalt wird fortgezahlt, inklusive Beitragszahlungen zur Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung.
Versicherungsschutz für Privatversicherte
Als Privatversicherter haben Sie die Möglichkeit, Ihre Kranken- und Lebensversicherung beitragsfrei zu stellen und für den Zeitraum des Sabbaticals auf eine Anwartschaft umzusteigen. Durch diese ist es möglich, dass Sie auch nach einer längeren Auszeit Ihren ursprünglichen Versicherungsvertrag zu den gewohnten Konditionen wiederaufnehmen können. Die Kosten einer Anwartschaftsversicherung variieren je nach Anbieter. Sprechen Sie das am besten direkt mit Ihrer privaten Krankenversicherung ab.
Aufgepasst! Dieser Hinweis gilt sowohl für Pflichtversicherte als auch für Privatversicherte. Sollten Sie während Ihres Sabbatjahres für längere Zeit ins Ausland reisen wollen, sollte dafür eine passende Reisekrankenversicherung abgeschlossen werden. In außereuropäischen Ländern haben Sie nämlich keinen Anspruch auf die Leistungen Ihrer gesetzlichen Krankenkasse. Auch bei einem Aufenthalt in einem anderen EU-Land sollte eine private Auslandskrankenversicherung abgeschlossen sein. Grund dafür ist, dass Deutschland zwar ein Sozialversicherungsabkommen mit den übrigen EU-Staaten hat, dieses jedoch nicht den Krankenrücktransport aus dem Ausland abdeckt.
Gesetzliche Rentenversicherung
Während Ihrer Auszeit vom Job ist es möglich, dass die Zahlungen an die Rentenversicherung pausiert werden. Dabei sollten Sie jedoch bedenken, dass die ausgesetzten Beitragszeiten für den späteren Rentenanspruch benötigt werden könnten. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, den monatlichen Mindestbetrag von aktuell 83,70 Euro [Stand: 2024] freiwillig zu übernehmen. Wenn Sie Ihren Rentenanspruch während des Sabbaticals nicht verringern möchten, können Sie natürlich auch die Zahlung des Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteils zur Rentenversicherung fortsetzen. Dies kann dann aber schon etwas teuer werden, da sich die Beitragshöhe am Gehalt orientiert.
Was tun bei Kündigung oder Insolvenz während des Sabbaticals?
Während Ihrer Planungsphase für das Sabbatical kann es auch zu unvorhersehbaren, vielleicht auch negativen Ereignissen kommen. Was ist, wenn Ihr Arbeitgeber das Beschäftigungsverhältnis kündigt oder das Unternehmen insolvent geht? Gerade Arbeitnehmer, die unverhofft während der Ansparphase gekündigt werden, fragen sich dann natürlich, was mit ihrem zurückgelegten Geld passiert.
Allerdings ist es auch schon vorgekommen, dass eine Kündigung während des Sabbatjahres ausgesprochen wurde. Während der Freistellung existiert kein besonderer Kündigungsschutz. Somit ist auch während dieser Zeit eine Entlassung möglich. Bestimmte Kündigungsgründe entfallen dabei jedoch, wie etwa mögliches Fehlverhalten (da Sie ja gar nicht vor Ort sind) oder betriebsbedingte Einsparungsmaßnahmen (da Sie Ihr Gehalt angespart haben und dem Unternehmen zu diesem Zeitpunkt kein Geld kosten). Anders sieht es aus, wenn Ihre Abteilung aufgelöst wird oder die Firma insolvent geht. Dieser Kündigungsgrund ist gültig. Auch wenn Sie während Ihres Sabbatjahres eine Krankheit bekommen, die zur Arbeitsunfähigkeit führt, können Sie gekündigt werden.
Diejenigen, die unglücklicherweise während des Sabbaticals gekündigt wurden, fragen sich natürlich, wie es jetzt weiter geht. Zuerst sollten Sie sich zeitnah einen Rechtsbeistand suchen, um die entsprechende Gültigkeit zu überprüfen.
Vielleicht entscheiden Sie sich aber auch während Ihrer Auszeit dazu, Ihren Beruf nicht mehr auszuüben, da dieser nicht mehr zu Ihnen passt. Können Arbeitnehmer während des Sabbatjahres selbst kündigen und den Arbeitgeber wechseln? Dies ist möglich, insofern Sie im Sabbatical-Vertrag nichts anderes vereinbart haben. Wenn Sie sich nicht zur Rückkehr an den Arbeitsplatz verpflichtet haben und sich Ihnen im Sabbatjahr neue berufliche Perspektiven eröffnen, können Sie eine Eigenkündigung einreichen. Auch persönliche Gründe oder Veränderungen im privaten Umfeld (beispielsweise ein Umzug oder eine Schwangerschaft) können dafür ausschlaggebend sein, das bisherige Arbeitsverhältnis zu kündigen.
Worauf sollte bei einer Sabbatical-Vereinbarung geachtet werden?
Einige bewerten ein Sabbatical vielleicht eher skeptisch. Insbesondere die Frage nach der eigenen beruflichen Sicherheit sorgt oft für Bedenken:
- „Wird man nicht während der Abwesenheit ersetzt?“
- „Nach einer so langen Auszeit gibt es eventuell Probleme beim Wiedereinstieg in den Job.“
- „Ein Sabbatical verursacht vielleicht einen Karriereknick.“
Solche und ähnliche negative Gedanken halten viele von einer tatsächlichen Umsetzung ab. Dabei können die meisten dieser Sorgen durch eine Sabbatical-Vereinbarung geklärt werden. Einen solchen Vertrag sollte jeder Arbeitnehmer vor Antritt seiner Auszeit abschließen.
In der Sabbatical-Vereinbarung sollten unbedingt folgende Inhalte abgedeckt werden:
- Beginn und Länge des Sabbaticals
- Die Übergabe und Dokumentation der bisher geleisteten Aufgaben
- Die Vergütung während der Freistellungsphase
- Regelungen zum Erhalt des Sozialversicherungsschutzes
- Die Erreichbarkeit während des Sabbaticals
- Der Aufgabenbereich und die Position nach der Rückkehr
Gut zu wissen: In den meisten Arbeitsverträgen wird den Arbeitgebern ein sogenanntes „erweitertes Direktionsrecht“ gestattet. Dies berechtigt Vorgesetzte dazu, Sie nach der Rückkehr bei Bedarf in eine andere Position zu versetzen, solange diese vergleichbar mit Ihrem ursprünglichen Arbeitsbereich ist. Ohne korrekte Sabbatical-Vereinbarung besteht also keine 100-prozentige Garantie auf den alten Job. Im Zweifelsfall empfiehlt es sich, vor der Vertragsunterzeichnung einen Fachanwalt für Arbeitsrecht zu konsultieren.
Unsere Top 10: Tipps zur Organisation Ihres Sabbaticals
- Grund für Ihre Auszeit definieren
- Unterstützung und Rückhalt suchen
- Zeitplan aufstellen
- Erfahrungsberichte sammeln
- Kosten eines Sabbaticals berechnen
- Finanzierung klären
- Arbeitgeber informieren
- Vertretungsmöglichkeiten organisieren
- Rückkehr in Ihren Job vorausplanen
- Loslegen und Sabbatical dokumentieren
Wie lässt sich eine Auszeit vom Job planen und umsetzen? – Unsere Top10-Tipps im Detail
Die lange Auszeit vom Job will richtig geplant sein. Mit unserer Top 10 geben wir Ihnen zehn Tipps an die Hand, mit denen die Organisation Ihres Sabbaticals garantiert gelingt. Wir zeigen Ihnen, was es zu beachten gilt, bevor Sie Ihre Auszeit vom Job realisieren können. Außerdem verraten wir, wie Sie Ihren Vorgesetzten von Ihrem Vorhaben am besten überzeugen und vielleicht sogar zur (finanziellen) Unterstützung animieren können.
1. Grund für Ihre Auszeit definieren
Was Sie während Ihrer Freistellung tun möchten, ist eigentlich Ihre Sache. Hier stehen Ihnen viele Möglichkeiten offen.
Gerade junge Eltern hegen oft den Wunsch, sich über einen längeren Zeitraum mehr der Familie widmen zu können. Andererseits eröffnet sich Arbeitnehmern nun die Möglichkeit, den Traum einer langen Rundreise zu verwirklichen, eine neue Sprache zu lernen oder beispielsweise ein eigenes Projekt zu starten. Im Sabbatical haben sie jetzt die Zeit dafür. Zudem bietet sich die berufliche Auszeit optimal an, um sich endlich auf die eigene berufliche Fortbildung zu konzentrieren. Nur wenige schaffen es, neben der Arbeit einen Weiterbildungskurs zu besuchen, doch während der Freistellung können Sie sich nun voll und ganz auf Ihre berufliche Bildung und Weiterentwicklung konzentrieren.
2. Unterstützung und Rückhalt suchen
Der Entschluss für eine Auszeit vom Job betrifft oftmals auch Ihr privates Umfeld. Besonders bei der Planung einer längeren Reise wird vielleicht die Unterstützung von Familie und Freunden benötigt. Beispielsweise muss sich in Ihrer Abwesenheit um Ihre Wohnräume, Ihre Post oder sogar Ihre Haustiere gekümmert werden. Freunde und Verwandte können auch bei der Planung und Organisation eines Sabbaticals helfen. So können Sie beispielsweise das Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten üben oder sich darüber austauschen, welches Sabbatical-Modell attraktiver ist.
3. Zeitplan aufstellen
Sie haben sich entschieden, was Sie in Ihrem Sabbatjahr machen möchten? Dann sollten Sie nun unbedingt eine Checkliste beziehungsweise einen Zeitplan aufstellen. Auszeit und keine Verpflichtungen gegenüber dem Job klingen zwar toll, aber auch die Freizeit will richtig geplant sein, damit man seine Sabbatical-Ziele wirklich erreicht. Neben dem zeitlichen Umfang des Sabbaticals sollte auch die Zeit während des Sabbatjahres grob festgelegt werden. Teilen Sie sich Ihre Freistellphase am besten schrittweise auf, indem Sie festlegen, was bis wann erledigt sein sollte. Gerade bei der Planung und Umsetzung eines persönlichen Projektes ist es wichtig, den Überblick zu behalten. Eine persönliche To-Do-Liste bietet sich hier optimal an.
4. Erfahrungsberichte sammeln
Bei der Planung Ihres Sabbaticals können Erfahrungsberichte eine große Orientierungshilfe bieten. Idealerweise haben Sie in Ihrem Umfeld jemanden, der bereits eine solche Auszeit absolviert hat. Diese Person könnte Sie dann auch optimal bei Ihrer Planung unterstützen. Alternativ dazu können Sie auch im Internet, in einschlägigen Foren oder sozialen Netzwerken recherchieren. Hier teilen viele Ihre Erfahrungen, um Gleichgesinnten zu helfen. Es ist ratsam, Berichte von Leuten zu suchen, die aus den gleichen Gründen ein Sabbatical genommen haben. So erhalten Sie Vorlagen, die Sie miteinander vergleichen können, um herauszufinden, welches Vorgehen am besten für Sie ist.
5. Kosten eines Sabbaticals berechnen
Wie viel kostet ein Sabbatical eigentlich? Diese Frage lässt sich nicht so einfach beantworten, da es viele verschiedene Faktoren zu berücksichtigen gilt. Besonders ausschlaggebend ist hierbei der Grund für die längere Auszeit. Für große Rundreisen oder persönliche Projekte müssen beispielsweise höhere finanzielle Mittel aufgewendet werden. Auch die laufenden Kosten während eines Sabbatjahres müssen kalkuliert werden, wie etwa: Strom, Miete, Abonnements, Versicherungsbeiträge sowie Lebenserhaltungskosten für Getränke und Nahrungsmittel. Ein weiterer Faktor ist auch die tatsächliche Länge der beruflichen Pause sowie das entsprechende Sabbatical-Modell, für welches Sie sich am Ende entscheiden.
Um hier den Überblick zu behalten, ist die Erstellung einer Checkliste ratsam. Es sollten die monatlichen Fixkosten notiert werden sowie die anfallenden Extra-Kosten für die geplanten Aktivitäten. Bei der Kalkulation der zusätzlichen Kosten sollten Sie am besten immer einen Sicherheitspuffer einberechnen. So sind Sie auf der sicheren Seite und laufen nicht Gefahr, die benötigten Kosten zu tief anzusetzen. Zusammengerechnet erhalten Sie dann die ungefähren Gesamtkosten für Ihre Freistellungsphase und können nun überlegen, welche Finanzierungsmöglichkeiten Ihnen offenstehen.
6. Finanzierung klären
Mit der Berufsunterbrechung entfällt häufig auch das regelmäßige Einkommen. Aus diesem Grund muss rechtzeitig für die Finanzierung der beruflichen Auszeit gesorgt werden. Finanzieller Rückhalt ist in jeder Lebenslage das A und O. Damit Sie Ihr Sabbatical sicher und sorglos genießen können, braucht es deshalb eine vorausschauende Planung. Hier stehen Ihnen verschiedene Optionen zur Auswahl:
- Unbezahlten Urlaub nehmen
- Überstunden und Resturlaub verwenden
- Teilzeit-Modell anwenden
- Langzeitkonto/ Zeitwertkonto anlegen
- Sabbatical als Bildungsurlaub absolvieren und Fördergelder beziehen
Diese Sabbatical-Modelle hatten wir bereits weiter oben in diesem Beitrag vorgestellt. Darüber hinaus ist es auch immer empfehlenswert zu sparen. Die gelisteten Modelle dienen in erster Linie dazu, die Fix- und Lebenshaltungskosten während des Sabbatjahres abzudecken. Normalerweise reicht das hier angesparte Geld nicht dafür aus, um Projekte innerhalb der Freistellungsphase zu finanzieren. Geldmittel für Ihre Hobbies, Reisen oder sonstigen Pläne müssen anderweitig beschafft werden, beispielsweise durch Rücklagen oder kleinere Kredite.
7. Arbeitgeber informieren
Für die korrekte sowie finanziell und arbeitsrechtlich sichere Organisation eines Sabbaticals muss eine frühzeitige Vereinbarung mit dem Arbeitgeber getroffen werden. Bevor es hier jedoch an die Verhandlungen geht, welches Sabbatical-Modell umgesetzt werden soll, gilt es den Chef erst einmal von Ihrem Vorhaben zu überzeugen. Entscheidend ist eine clevere Gesprächsstrategie, die sämtliche Vorteile aufzeigt. Zuallererst sollten Sie Ihren Arbeitgeber in einer entspannten Atmosphäre ansprechen. Wenn zum Zeitpunkt eines solchen Gespräches ein zu hohes Stresslevel vorherrscht, können Ihre Vorschläge schnell untergehen oder Ihr Wunsch auf eine längere Auszeit tendenziell negativ aufgefasst werden.
Außerdem sollten Sie nur top vorbereitet in die Verhandlungen gehen, ausgerüstet mit vorteilhaften Argumenten. Mit diesen Begründungen zeigen Sie, wie auch das Unternehmen von Ihrem Sabbatical profitieren kann:
- Sabbatical als Präventionsmaßnahme: Arbeitnehmer können sich dank eines Sabbaticals ausreichend regenerieren. Solch eine Auszeit sollte vor allem Beschäftigten mit langen Arbeitszeiten, hoher Überstundenzahl oder hoher beruflicher Einbindung angeboten werden. Auf diese Weise bleibt das ganze Team gesund, motiviert und leistungsstark.
- Sabbatical zur Leistungsstärkung: Insbesondere Mitarbeiter, die hohe Leistungen erbringen oder ein riesiges Überstundenkonto angesammelt habt, brauchen einen Ausgleich. Durch ein Sabbatical können die Work-Life-Balance wieder ins Gleichgewicht gebracht, Stress abgebaut und die Kraftreserven wieder aufladen werden. Immerhin sind wir Menschen und keine Maschinen, die durchweg bei gleicher Leistung arbeiten können.
- Sabbatical als Bildungsurlaub: Das Argument der beruflichen Weiter- oder Fortbildung ist immer ein sehr gutes Argument, mit dem bei vielen Arbeitgebern gepunktet werden kann. Denn mit dieser Begründung sagen Sie, dass Ihre Auszeit auch im Dienst des Unternehmens steht. Immerhin bauen Sie Ihre Arbeitskraft aus, welche Sie dann nach Ihrer Rückkehr zum Einsatz bringen.
- Sabbatical als Kompetenzgewinn: Eine Auszeit vom Job gibt vielen die Chance, aus dem gewohnten Alltag auszubrechen, Gewohnheiten abzulegen und über den eigenen Tellerrand zu schauen. Neue Erfahrungen sowie eine freies Zeitmanagement ermöglichen neue Ideen und Einblicke. Dadurch steigert sich die Kreativität. Dies kann später für das Unternehmen nützlich sein.
8. Vertretungsmöglichkeiten organisieren
Einer der größten Knackpunkte, weshalb die Bewilligung eines Sabbaticals kniffelig werden kann, ist die Frage nach der Vertretung. Da man den eigenen Arbeitsplatz für längere Zeit verlässt, entsteht eine Lücke im Team, die es zu schließen gilt. Hier muss frühzeitig eine gute Lösung gefunden werden, da die Arbeit nicht liegen bleiben sollte. Die Vertretungsmöglichkeit sollte jedoch immer zusammen mit dem Vorgesetzten und bei Bedarf auch mit den anderen Teammitgliedern geklärt werden. Generell gibt es zwei Optionen, wie die Vertretung organisiert werden kann:
- Entweder werden die Aufgaben zeitweilig auf die übrigen Mitarbeiter verteilt.
- Oder eine Person wird befristet für die Zeit des Sabbaticals eingestellt.
In beiden Fällen ist es wichtig, dass die Vertretungsperson richtig in die entsprechenden Arbeitsbereiche eingearbeitet wird. Der zeitliche Aufwand für diese Einarbeitungsphase sollte bei der Vorplanung des Sabbatjahres unbedingt mitbedacht werden.
9. Rückkehr in Ihren Job vorausplanen
Nicht nur die Auszeit, sondern auch die Rückkehr in den Job muss vorausgeplant werden. Nachdem Sie erholt aus dem Sabbatical zurückkehren, sollte Ihnen optimalerweise ein problemloser Übergang in das Berufsleben gewährt werden. Für diese Zeit kann gemeinsam mit dem Chef und den Arbeitskollegen vorausgeplant werden. In Ihrer Abwesenheit kann sich einiges geändert haben: Vielleicht wurde das Team um neue Teammitglieder erweitert oder völlig neu strukturiert. sind neue Teammitglieder dazu gekommen oder wurde neu strukturiert. Damit Sie schnell zurück in den Work-Flow finden, haben wir für Sie ein paar wertvolle Tipps für Ihre Rückkehr vom Sabbatical zusammengestellt:
- Kontakt zu Kollegen aufrechterhalten: Es ist empfehlenswert, mit mindestens ein bis zwei Kollegen regelmäßig Kontakt zu halten. Dadurch bleiben Sie über aktuelle Neuigkeiten informiert. Außerdem verhindern Sie so, dass Ihre zwischenmenschliche Beziehung zu den Arbeitskollegen einbricht.
- Beim Vorgesetzten zurückmelden: Kurz vor Ihrer Rückkehr sollten Sie sich auf jeden Fall bei Ihrem Chef melden. Gemeinsam können Sie dann den weiteren Verlauf besprechen und planen. So können dann rechtzeitig die nötigen Maßnahmen (zum Beispiel Team-Meetings oder ein Onboarding) vorbereitet werden, um Sie wieder mit Ihrer Tätigkeit und den Teammitgliedern vertraut zu machen.
- Ein Onboarding organisieren: Dieser Vorgang ist eigentlich für Neueinsteiger gedacht, um Sie nachhaltig in die Unternehmenskultur einzuführen. Allerdings können auch Sabbatical-Rückkehrer davon profitieren.
- Arbeitsrhythmus wieder angewöhnen: Während des Sabbaticals haben Sie wahrscheinlich einen eigenen Tagesrhythmus entwickelt. Dieser unterscheidet sich natürlich von der Zeiteinteilung eines Arbeitstages. Damit hier die Umstellung gelingt, ist es hilfreich, ein paar Tage vorher zu üben. Konkret sollten Sie Ihre Aufsteh- und Zubettgehzeiten anpassen.
10. Loslegen und Sabbatical dokumentieren
Sie können auch Ihren eigenen Erfahrungsbericht anfertigen, zum Beispiel in Form eines Tagebuches. So können Sie nicht nur überprüfen, dass Sie Ihren Zeitplan einhalten, sondern auch dieses prägende Lebensereignis für die Zukunft dokumentieren. Außerdem können Ihre gesammelten Eindrücke und Erlebnisse später vielleicht einem Familienmitglied oder Freund dabei helfen, ein eigenes Sabbatjahr zu organisieren.
Eine Checkliste, mit allem was Sie beachten müssen, finden Sie hier.
Kann das Sabbatical mit Arbeitslosengeld finanziert werden?
Sie wissen bereits, dass Sie nach dem Sabbatical nicht in Ihren alten Job zurückkehren möchten? In diesem Fall können Sie sich auch sofort für eine Eigenkündigung entscheiden. Dies ist wohl die radikalste Form, um ein Sabbatical zu beginnen. Um Ihren Anspruch auf Arbeitslosengeld I (ALG I) zu erheben, müssen Sie ab dem ersten Tag nach Ende des sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnisses, bei der Bundesagentur für Arbeit arbeitslos melden. Gezahlt wird allerdings nur, wenn Sie nachweisen können, dass Sie in den letzten 24 Monaten mindestens zwölf davon versicherungspflichtig angestellt waren. Die Höhe der Förderung bemisst sich dann auf etwa 60% Ihres Nettogehaltes, obwohl es hier nach bestimmten Kriterien (Kinder, Steuerklasse etc.) auch zu Abweichungen kommen kann.
Der Haken an einer Eigenkündigung ist allerdings, dass Ihnen das ALG I in den ersten drei Monaten gesperrt werden kann, wenn Sie keinen wichtigen Kündigungsgrund vorbringen können. Die Begründungen eines Sabbaticals, um eine Weltreise zu machen, eine Sprache zu lernen oder ein eigenes Projekt zu starten, werden nicht als hinreichender Grund akzeptiert. Außerdem wird die Dauer der Sperrzeit von Ihrem Bezugszeitraum abgezogen. Noch dazu müssen Sie für die Agentur für Arbeit erreichbar sein, falls diese Ihnen Vermittlungsangebote zusendet. Länger Urlaub machen geht dann also nicht. Allerdings hat diese Form der Sabbatical-Finanzierung auch einen Vorteil: Sie haben gute Chancen, eine kostenlose Weiterbildung zu absolvieren. Als Arbeitsloser beziehungsweise Arbeitssuchender können Sie nämlich einen Bildungsgutschein beantragen. Mit diesem Fördermittel werden Sie hundertprozentig bei Ihrem Vorhaben der beruflichen Weiterbildung unterstützt.
Auszeit oder Ausstieg vom Job?
Stress, viele Überstunden sowie die Doppelbelastung durch private und berufliche Anforderungen führen oftmals dazu, dass die Lust am eigenen Job verfliegt und eine Auszeit herbeigesehnt wird. Diese kann als eine Art Notbremse dienen, die verhindert, dass man psychisch ausbrennt. Durch ein Sabbatical können die geistigen und körperlichen Akkus wieder aufgeladen werden. Ganz nach dem Motto: „Lieber Time-Out als Burnout.“ Zu diesem Thema hatte das Onlineportal Wimdu 2015 eine Studie zum Thema berufliche Auszeit oder Sabbatical durchgeführt. Daran hatten 60.000 deutsche Online-Nutzer teilgenommen. Das Resultat zeigte, dass 50 Prozent ein Sabbatical nutzen (würden), um Burnout zu verhindern und vorzubeugen.
Die berufliche Auszeit bietet jedoch auch die Möglichkeit, tiefgründig über die eigene Lebenssituation zu reflektieren. So können Sie sich Klarheit darüber verschaffen, wie Sie sich Ihre Karriere vorstellen und was Sie von Ihrem Berufsleben noch erwarten. Kommen Sie zu der Erkenntnis, dass Sie Ihren bisherigen Job nicht länger ausführen möchten, wird es Zeit für eine Neuorientierung. In diesem Fall können Sie Ihr Sabbatical dafür nutzen, sich über neue Berufsbilder zu informieren und Ihren Traumjob zu finden.
Berufliche Weiterbildung und Umorientierung beim MIQR
Sie sind auf der Suche nach einer passenden Weiterbildung? Dann schauen Sie beim Mitteldeutschen Institut für Qualifikation und berufliche Rehabilitation (MIQR) vorbei. In unserem Bildungskatalog finden Sie eine große Auswahl verschiedenster Schulungen.
Sie haben in Ihrem Sabbatjahr erkannt, dass Ihr alter Beruf Sie nicht mehr glücklich macht und möchten sich nun neu orientieren? Auch in diesem Fall steht Ihnen das MIQR unterstützend zur Seite.
Falls Sie noch keine Ahnung haben, wie Ihr neuer Karriereweg aussehen soll, bieten wir verschiedene Kurse zur beruflichen Bildung an, beispielsweise unsere Modularen Weiterbildungen (MWe). Hier können Sie sich ganz individuell in einem Wirtschaftsbereich Ihrer Wahl weiterbilden lassen. Unser Angebot umfasst sowohl den Logistik-, Wach- und Sicherheits- oder Pflegebereich.
Unsere Weiterbildungen (MWe) im Überblick:
- Helfer in der Altenpflege (MWe)
- Alltagsbegleiter/ Betreuungskraft (MWe)
- Wach- und Sicherheitsdienst (MWe)
Wenn Sie bereits in einem dieser Berufsfelder tätig sind, können Sie den entsprechenden Kurs zur Wissensauffrischung nutzen. Oder aber Sie erweitern Ihre beruflichen Kenntnisse, indem Sie in ein vollkommen neues Arbeitsfeld reinschnuppern und sich eine zusätzliche berufliche Qualifizierung erwerben. Der große Vorteil bei diesen Kursen ist, dass sie auch online belegbar sind. So können Sie sich ganz bequem von zu Hause aus und ohne feste Unterrichtszeiten flexibel fortbilden.
Hier geht es zu unseren Online-Weiterbildungen.
Für Sie steht fest, dass Sie Ihren Beruf wechseln und eine Umschulung durchführen möchten? Auch in diesem Bereich hält das MIQR ein breites Kursangebot für Sie bereit. Wir bilden aktuell gefragte Umschulungsberufe aus, die auch in Zukunft attraktive Perspektiven bieten. Darüber hinaus bieten wir auch Vorbereitungslehrgänge an, in denen Sie vor Umschulungsbeginn Ihre beruflichen und umschulungsorientierten Kenntnisse auffrischen können. Diese Kurse sind insbesondere für Menschen attraktiv, die sich nach langjähriger Berufserfahrung erst wieder an die Schulbank gewöhnen müssen. Diese Umstellung fällt manchen nicht leicht, doch mit der richtigen Vorbereitung klappt auch das problemlos.
Sie möchten sich selbstständig über unsere Umschulungsberufe informieren? In unserem Blog können Sie Wissenswertes zu allen Berufsbildern nachlesen.
Sie können sich auch direkt von uns beraten lassen. Melden Sie sich einfach über unser Online-Kontaktformular oder telefonisch unter der 0800 77 89 100.
Fazit
Jeder braucht ab und an eine Auszeit vom Job, bei einigen reicht das Wochenende aus oder zwei Wochen Urlaub. In manchen Fällen ist jedoch eine längere Pause von Nöten, um private und berufliche Kraftreserven wieder aufzutanken oder beispielsweise lang ersehnte Träume zu verwirklichen. Ein sogenanntes Sabbatical bietet eine attraktive Chance für derartige Vorhaben. Die Gestaltung eines perfekten Sabbatjahres fällt jedoch bei jedem etwas anders aus. Das ist davon abhängig, welche Ziele mit der Auszeit erreicht werden sollen und für welche Dauer das Sabbatical geplant ist. Im Durchschnitt planen Arbeitnehmer eine 6-monatige Freistellung, allerdings sind auch kürzere oder längere Auszeiten keine Seltenheit. Die Organisation des perfekten Sabbaticals hängt also maßgeblich mit den individuellen Voraussetzungen zusammen.
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