13. Juni 2019 Lesezeit: 4 minutes Allgemein, Ernährungstrends

Roh oder gekocht – Wie man sein Gemüse essen sollte

Autor: Ann-Cathrin Seel

Wenn Sie wissen möchten über welche brandaktuellen Diäten sich die Gesundheitsexperten die Köpfe einschlagen, wo schauen Sie nach? Sicher, es gibt die drei Monate alte Zeitschrift im Wartezimmer beim Arzt Ihres Vertrauens, aber es ist oft einfacher das Internet zu Rate zu ziehen. Wer einmal durch Instagram und Co. scrollt, der wird mit Fitness- und Gesundheitsblogs geradezu überschüttet. Wir haben uns einen Trend herausgesucht und alles Wichtige dazu zusammengefasst.

Clean Eating

Eine beliebte Ernährungsweise trägt den Namen „Clean Eating“. Dabei werden Lebensmittel – meistens Obst und Gemüse, aber auch Fisch, Fleisch und sogar Reis – so naturbelassen wie möglich gegessen. Bei dieser Ernährungsform wird vor allem ein Blick auf die Zutatenliste geworfen, da weitestgehend auf Zucker und künstlich hergestellte Lebensmittel verzichtet werden soll. Obst und Gemüse wird meistens roh gegessen. Sollte dieses überhaupt erhitzt werden, dann wird darauf geachtet, dass die Temperatur unter 45 Grad bleibt um die Nährstoffe im Gemüse beizubehalten.

Essen Sie ihr Gemüse …

… roh bzw. ungekocht

Wie gut es ist rohes Gemüse zu essen, kann am Beispiel der Paprika gezeigt werden. Diese ist sehr hitzeempfindlich und verliert bereits bei geringer Hitze ihr Vitamin C und Karotin. Auch Knoblauch ist trotz seines starken Geruchs im rohen Zustand um einiges gesünder. Der Genuss der Knolle senkt die Blutfettwerte und enthält den Stoff Allicin, dem nachgesagt wird Krebs vorzubeugen.
Sollten Sie Kinder haben, dann empfehlen wir Ihnen Kohlrabi. Neben einer Menge Magnesium, Kalzium und Folsäure kommt die Knolle auch geschmacklich bei den Kleinen an. Gegen den milden Geschmack werden nicht mal die größten bzw. kleinsten Gemüsehasser etwas sagen können.
Versuchen Sie auch einmal Fenchel in ungekochter Form zu sich zu nehmen. Der kann zwar ziemlich scharf oder bitter sein, ist aber roh ebenso genießbar wie gekocht.

… besonders zubereitet

Wenn Sie jetzt der Meinung sind, dass sich in ungekochtem Gemüse die meisten Nähstoffe befinden, so müssen wir Sie leider enttäuschen. Obwohl Sie durch den Trend „Clean Eating“ viele Nährstoffe zu sich nehmen, sollten Sie sich lieber die einzelnen Inhaltsstoffe des Gemüses ansehen und recherchieren, wie diese auf Hitze reagieren. Es gibt nämlich einige Gemüsesorten, welche erst durch bestimmte Zubereitungsarten ihr volles Potential zeigen!

Gerade bei Karotten lohnt es sich, diese ins Kochwasser zu werfen. In den Zellfasern der Karotte befindet sich das Beta-Carotin. Beim Kochen wird das Carotin freigesetzt und kann besser von Körper aufgenommen werden. Das gleiche gilt für Pilze. Ja, Pilze sind kein Gemüse, dennoch sollen Sie hier kurz erwähnt werden. Pilze sind reichhaltig an Vitamin B, C und D. Wie bei den Karotten tut sich unser Körper schwer, wenn er die Nährstoffe aus den ungekochten Pilzen extrahiert. Es reicht bereits die Pilze kurz zu erhitzen. Wenn Sie unsicher sind, welche Gemüsesorten Sie wie zubereiten sollen, kann ein Besuch beim Ernährungsberater helfen.

…niemals roh!

Jetzt wissen Sie, welche Gemüsesorten Sie roh essen können und welche Sie erhitzen sollten. Zum Schluss wollen wir Sie noch darüber informieren, welche Gemüsesorten Sie NICHT roh essen sollten.

Kartoffeln

Unreif, gekeimt, mit grüner Färbung und natürlich roh – sollten Ihre Kartoffeln so aussehen, dann sollten Sie diese auf keinen Fall essen. In diesen Zuständen beinhaltet die Kartoffel das Alkaloid Solanin, welches bereits ab einer Menge von einem Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht zur Erkrankung führen kann. Wenn Sie auf Durchfall, Krämpfe und teilweise sogar Sehstörungen verzichten wollen, dann kochen Sie die Kartoffeln. Da Solanin wasserlöslich ist, geht das Alkaloid ins Wasser über (welches Sie immer wegschütten und niemals weiterverwenden sollten) und die Kartoffeln sind verzehrbereit.

Hülsenfrüchte & Grüne Bohnen

Genauso vorsichtig müssen Sie bei Hülsenfrüchten und Grünen Bohnen sein. In Ihnen stecken giftige Lektine, die bei zu hoher Konzentration zum Tode führen können. Solange Sie grüne Bohnen jedoch mindestens 20 Minuten kochen und Linsen und Co. entweder einweichen und blanchieren oder direkt kochen, kann Ihnen nichts passieren

Kürbis und Zucchini

Die nächsten beiden Gemüsesorten werden Sie vermutlich überraschen, aber vertrauen Sie uns: lassen Sie die Finger von Zucchini und Kürbis, wenn diese bitter schmecken – egal ob gekocht oder nicht! Der bittere Geschmack ist das Anzeichen des Gifts Cucurbitacine, welches aufgrund seiner Hitzebeständigkeit auch in gekochtem Gemüse noch wirksam ist. Eigentlich wurde dieses Gift aus dem Gemüse herausgezüchtet, aber gerade in Kreuzungen kann es immer wieder vorkommen. Auch Cucurbitacine kann tödlich sein, also entsorgen Sie bittere Kürbisse und Zucchinis direkt.

Bis jetzt haben Sie von einigen Giften gehört, die in rohem Gemüse enthalten sein können. Natürlich müssen Sie diese nicht beim Namen kennen – bis auf eines. Es handelt sich um die sogenannte Oxalsäure. Oxalsäure enthält sogenannte Oxalate, die sich in unterschiedlichen Gemüsesorten wie Mangold, Rhabarber und Roter Beete befinden. Während in Rhabarber zu viel Oxalsäure enthalten ist, um roh verträglich zu sein, können Sie Mangold und Rote Beete in Maßen ungekocht essen. Da Oxalate jedoch die Eisenaufnahme hemmen und Nierensteine fördern können, sollten Sie diese Lebensmittel mit Vorsicht genießen. Gerade wenn Sie zu Nierensteinen neigen ist es ratsam, komplett darauf zu verzichten.

Solange Sie darauf achten, was genau Sie zu sich nehmen, können Sie sich im Bereich „Clean Eating“ austoben. Versuchen Sie zum Beispiel kleine gesunde Snacks in Ihren Alltag einzubauen. Kaufen Sie außerdem Ihre Lebensmittel am besten in lokalen Geschäften oder auf dem Wochenmarkt. Das ist nicht nur gut für die Geschäfte vor Ort, sondern auch schön, wenn man mal wieder etwas unter die Leute kommen möchte.

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